Nun hat sich mir der Tod vorgestellt
Ich kannte ihn nur aus dem TV
Aber im Fernsehen ist er nicht echt, das weiß jeder
Außer in den Nachrichten
wenn sie vom Krieg und Gemetzel berichten
Aber jetzt hat er sich mir vorgestellt
leibhaftig konnte ich sehen
wie er mit einem lieben Menschen rang
und der Mensch mit ihm
Ich fand ihn nicht grausam
sondern erlösend
Lautlos und ruhig begegnete er mir
unverhohlen und nicht maskiert
vollführte er sein Werk
Ich wagte nicht, ihm in die Augen zu blicken
als wollte ich ihn nicht provozieren
Aber hat er überhaupt Gesicht
oder Augen
wie soll ich es nun wissen?
Er hat seinen Job erledigt
was sollte er auch sonst erledigen?
Wenn es nun mal seine Berufung ist
Ich war dabei und habe zugesehen
So einfach ist das
Er hatte gewartet, sogar lange
bis der Mensch keine Kraft mehr hatte
sich zur Wehr zu setzen
Feige ist er, der dunkle Bruder
So Mensch, nun gib acht
er kommt bei jedem vorbei
Auch wenn man Ihm nur selten begegnet
wird man ihm kurz vor dem Abschied
wieder treffen
Ich hab’ ihn kennen gelernt
Ich spürte keine Angst vor ihm
Aber ich habe nicht
„auf Wiedersehen“ gesagt
Aber irgendwann werden wir uns
wieder über den Weg laufen