Teil 1 - Von innen nach außen
Teil 2 - Indizien
Teil 3 - Beweislast
Teil 4 - Verstehen
Unsere Sprache ist radikal primitiv. So bedeutet die Vorsilbe "ver-" so etwas wie ein "Auflösen" des nachfolgenden Verbs. Verstehen ist also der Verlust von "stehen bleiben". Ich muss mich bewegen, meinen Standpunkt verlassen.
Ich finde das wahnsinnig aufregend. - Es gibt keine Beständigkeit. Alles, auch das, an dem wir uns orientieren, ist ständig in Bewegung. Wo vor hunderten von Jahren noch eine von Meer umgebene Scheibe mit dem Himmelszelt war, ist nun das Sonnensystem mit einem Universum drumherum. Und doch ist dies keine umfassende, beständige Erkenntnis. Wir müssen immer wieder verstehen, weil wir immer noch zu dumm sind.
Dummheit ist nur dann ein Makel, wenn man von ihr nicht weiß oder wissen will.
Was bedeutet nun eine Vermutung vom lebenden Universum? Ganz bestimmt nicht, dass wir diese Existenz nun erfassen, noch mit ihr kommunizieren könnten. Es ist unmöglich, zu erkennen, wozu diese Lebensform existiert, noch in welchem Kontinuum sie eingebettet ist.
Eines erscheint mir aber sicher. Wir können nur exisitieren, weil sie existiert, weil sie ein System repräsentiert, dass die Möglichkeit für die Entstehung von Sekundärleben schafft. In einer lebensfeindlichen Umgebung ist es unmöglich, Sekundärleben zu entdeckten. So sucht niemand in einem Hochofen nach lebender Substanz. Dort, wo es aber Leben gibt, sind die Bedingungen so gut, dass es sich entwickeln konnte.
Ob wir als Sekundärwesen im Universum einmal stören werden, ist noch unklar. Letztlich dürfte aber auch für unsere Welt das zutreffen, was auch in unserer Existenz anzutreffen ist: es wird Schutzmechanismen, eine Art Immunsystem geben, welche gefährlich werdende Sekundärwesen eliminiert. Das könnten aber auch Spekulationen sein, die völlig an der Realität vorbeigehen.
Der Gewinn durch den Versuch, Verständnis zu entwickeln, liegt meines Erachtens darin, dass sich aus den Hypothesen völlig neue Ansätze zur Erforschung der Welt ergeben könnten. Die Wissenschaft hat im Vergleich zu technischen Möglichkeiten die Mächtigkeit des reinen Verstandes und des philosophischen und logischen Denkens immer mehr außer Acht gelassen.
Wissenschaft beruht nur auf Chemie, Physik und Mathematik. Förderung von Technologie ist ein Wirtschaftsfaktor, mit dem sich Geld verdienen lässt. Das in Wissensfabriken gezüchtete Know-how spaltet mittlerweile die Gesellschaft. So befinden sich die Menschen in einem Stadium, in dem Zwischen dem Wissen der meisten Weltbürger und dem Spitzenwissen der Weltelite ein gigantischer Abgrund klafft. Die Generierung von Wissen ist dabei ein extrem teurer Vorgang, so dass neue Erkenntnisse direkt von den beherrschenden Konzernen abgesaugt und in Technologie umgesetzt wird, um unsinnig Produkte herzustellen.
Das "elementare" Wissen als Grundlage einer universellen integrativen Weltphilosophie liegt nicht im Interesse der Wirtschaft. Eine solche Philosophie, wie sie schon die alten, weisen Kulturen geschaffen hatten, würde beispielsweise nicht die Zerstörung der Welt durch CO2, entstanden durch vollständige Verbrennung aller fossilen Brennstoffe auf dem Planeten, in Zweifel ziehen, sondern sofort anerkennen.
Nur eine moderne Wissenschaft benötigt dafür ein halbes Jahrhundert und muss mit Supercomputern immer bessere Modellszenarien "berechnen".
Aber Sie wissen ja -
Dummheit ist nur dann ein Makel, wenn man von ihr nicht weiß oder wissen will.