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Für viele ein schrecklicher Gedanke.

Was geschieht mit uns, mit unserer Seele, wenn wir einmal diesen Planeten verlassen müssen?
Es gibt kein Bewusstsein mehr. Unser Ich, unsere ganze Persönlichkeit, alles was uns ausgemacht hat, unsere individuelle Existenz erlischt. Die Einzigartigkeit der Empfindungen, der Erinnerungen, der Geschichte unseres Seins bleibt lediglich in Erinnerungen von Angehörigen, Bekannten und Freunden bestehen bis auch diese erlöschen. Manch eine berühmte Person existiert als Erinnerung in Geschichtsbüchern weiter. Für den Toten selbst ist das Sein abrupt zu Ende.

Besonders schlimm empfinden wir es, wenn ein Mensch schon in jungen Jahren aus dem Leben gerissen wird. Möglicherweise durch einen Unfall oder eine Krankheit. Stirbt ein Mensch in greisen Jahren, so sind wir geneigt zu sagen, er hat sein Leben gelebt und wenn es ihm bereits sehr schlecht gegangen ist, sagen wir auch, dass er nun von seinen Leiden erlöst wurde.
Aber was wird aus dem, was wir einmal als junge, lebenshungrige Menschen waren?
Viele Religionen versprechen den Menschen ein Leben nach dem Tod in einem Jenseits, welches ausserhalb aller Erfahrungen eines Lebens auf dem Planeten steht. Seltsamerweise erlauben sich diese Religionen dennoch, eine Vision dieses "Lebens nach dem Tod" zu geben und seltsamerweise haben diese Orte meistens etwas irdisches. Der Verstorbene hat wieder einen Körper und tritt mit anderen Menschen in Kontakt. Natürlich trifft er an diesem Ort auf Gott, mindestens auf Gottes Vertreter oder trifft. als Verdammter, auf Teufel und Dämonen, die ihn für seine Missetaten zu Lebenszeiten und im Jenseits quälen.
Es gibt auch Theorien über Wiedergeburt, teilweise im Tierreich. Und so mancher Märtyrer darf sich dort wohl mit etlichen Jungfrauen vergnügen.
Nun gibt es aber doch viele Berichte von Personen, die fast verstorben sind, sog. "Nahtoderfahrungen". Diese berichten von paradiesischen Ereignissen oder "erlebten", wie sie über ihrem eigenen Körper schwebten und das Krankenpersonal sprechen hörten? Ich will nicht behaupten, dass diese Menschen Märchen erzählen. Eins ist aber klar, sie waren nicht tot, nicht einmal hirntot, sonst könnten sie uns nichts mehr erzählen. Wir dürfen also davon ausgehen, dass diese "Erlebnisse" sich traumhaft im Gehirn dieser Personen abgespielt haben. Einem Gehirn, dass um sein Überleben kämpft, in dem also Prozesse ablaufen, die zu gewaltigen Wahnvorstellungen führen können

Mein Ansatz, den Tod zu verstehen, beginnt am Anfang des Lebens. Und das Leben beginnt mit einer Gen-Rekombination zweier verschiedener Menschen, mit der Zeugung, bei der Ei- und Samenzelle verschmelzen und als Ergebnis ein neues, einzigartiges Wesen bilden.
Selbst bei eineiigen Zwillingen entstehen individuelle Persönlichkeiten.
Nach der Zeugung braucht es beim Menschen noch fast 4 Jahre, bis dieser ein eigenes Bewusstsein entwickelt und sich selbst als Individuum wahrnehmen kann. Deshalb reichen unsere aktiven Erinnerungen bis frühestens in diese Zeit aber nicht davor, wenngleich sie als Erfahrung unsere Persönlichkeit geformt haben.

Denken Sie darüber nach, welche Zeit verging, bis Sie geboren wurden. Diese Zeit existiert für Sie nicht.
Ob das Universum nun 10 oder 20 Milliarden Jahre benötigt hat, bis Sie das Licht der Welt erblickten, spielt im Grunde keine Rolle. Nach einem "Leben vor der Geburt" fragt niemand. Für ein Verständnis des "nicht mehr leben" ist es aber bedeutend. Nach dem Tod existiert für uns wiederum keine Zeit, weil wir nicht mehr existieren.
Ein wenig beachtetes aber absolut faszinierendes Phänomen ist die Tatsache, dass ein Mensch zu genau seiner Zeit sein Bewußtsein erlangt. Die Frage ist nämlich, warum bin genau ich es hier? Warum bin ich nicht meine Mutter, mein Nachbar oder 1000 Jahre früher oder später geboren? Da kommt ein kleines Baby auf die Welt und plötzlich steckten Sie da drin. Selbst wenn wir einen Menschen klonen würden, bekämen wir eine individuelle Persönlichkeit, die zwar sehr ähnlich im Denken und Empfinden zu seinem Original wäre, aber mit eigenem Ich ausgestattet.
kann es sein, dass ein von Materie unabhängig existierender Geist nur einen neuen Körper übernommen hat? Das würde bedeuten, dass es einen "Pool von individuellem Geist" gibt, der irgendwo herumschwirren müsste um sich dann in einem neuen Lebewesen breit zu machen. Ein naiver Gedanke.
Geist und Ich entwickeln sich in jedem humanoiden Lebewesen stets neu und differenziert. Die Materie aus der ein Lebewesen aufgebaut ist sowie alle Kontakte und Erfahrungen durch seine Sinne sind ihm einzigartig zugeordnet. Keine noch so gute Kopie kann ein identisches Bewusstseins-Ich reproduzieren.

Jedes unserer Atome hatte seinen Ursprung in einem Stern. Die Atome, aus denen wir bestehen, haben wahrscheinlich schon in tausenden anderen Lebewesen gesteckt. Ich halte es für möglich, dass Atome Informationen über ihre "Vergangenheit" behalten und damit indirekt auf einen neuen Träger übertragen. Dies könnte auch eine Erklärung dafür liefern, warum es im Universum eine Evolution gibt. Entwicklung und Leben sind nur möglich, wenn ein permanenter Fluss von einem Energiezustand in den nächsten möglich ist. Um diesen Fluss und Kreislauf zu erhalten, ist der Tod das Konzept. Ohne Auslöschen und neu Schaffen gibt es keine Entwicklung. Diese Entwicklung hat unsere menschliche Existenz ermöglicht. Darum müssen wir im Grunde dankbar sein für das Prinzip, was dahinter steckt, auch wenn es unsere individuelle Existenz einmal auslöscht.

Indem wir also sterben geben wir unsere Bausteine wieder der Natur zurück. Es bleibt nichts übrig, außer vielleicht ein paar Informationen, die in Atomen unseres Körpers festgehalten wurden. Nichts sonst bleibt übrig und kehrt jemals wieder zurück. Nur so ist der Weg frei für eine weitere Erneuerung in der Welt mit ihren vielfältigen Möglichkeiten. Freuen wir uns doch, dass unsere Materie wieder Bestandteil neuer Lebewesen sein wird. So wird es möglich, sich in der Gemeinschaft von wirklich allem in dieser Welt zu sehen. Das Individuum ist nur eine winzigste Episode im riesigen Kontext aller Ereignisse und damit relativ unbedeutend.

Und selbst das Universum wird nicht ewig sein. Fortlaufend verliert es Materie in Schwarzen Löchern.
Bis heute ist nicht restlos aufgeklärt, ob Protonen, die stabilsten Kernbausteine der Materie, ewig existieren oder doch irgendwann zerfallen. Die Physiker rechnen mit dem Letzteren.

So macht selbst das Universum irgendwann Platz für eine weitere Entwicklung.

Tag(s) : #Leben

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