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Glaubt man den Berichten von Medien und Bekundungen der Politik so scheint die letzte Finanzkrise (oder auch Weltwirtschaftskrise) bewältigt zu sein. Den Schuldenstaaten geht es wieder gut, die Zinsen von Staatsanleihen fallen. Wozu die Sorge?

 

Nach der Krise ist vor der Krise.

 

Die gesamt EU hat seit 2009 insgesamt 2610 Milliarden Euro neue Schulden aufgebaut!  Das entspricht dem Bruttoinlandsprodukt von ganz Deutschland, also der Summe aller Waren und Dienstleistungen, innerhalb eines Jahres. Oder es entspricht fast dem 9-fachen Bundeshaushalt auf Basis 2013. Insgesamt ist das eine unvorstellbare Zahl, denn würden wir in der Lage sein, diese Zahl zu begreifen, würden wir schlicht und einfach wahnsinnig werden. Alle erwerbstätigen Menschen in Deutschland müssten 62.200 € aufbringen, diese (neuen) Schulden zu tilgen.

 

Der falsche Titel der Krise.

 

Die Weltwirtschaftskrise wurde dem Volk gern als „Bankenkrise“ verkauft. Es ist richtig, dass Banken mit komplexen Finanzprodukten den Absturz auslösten. In einem wirtschaftlich vertretbaren Szenario wäre dies aber keine Gefahr gewesen. Man hätte die Verursacher und damit auch die Spekulanten untergehen lassen können, also die Richtigen getroffen. Wären da nicht noch die Staatsschulden gewesen. Plötzlich waren die meisten Banken „systemrelevant“.

 

Was heißt das denn?

 

Neben allen anderen Finanzgeschäften sind Banken Gläubiger von Ländern in Bezug auf Staatsanleihen. Die Inhaber der Staatsanleihen, dies können private Anleger, die Wirtschaft, wiederum andere Banken und vor allem andere Staaten sein, sind Gläubiger der Bank. Brechen ausreichend viele, große Banken aufgrund spekulativer Geschäfte mit privaten und institutionellen Anlagen ein, gehen die Staatsanleihen ebenfalls flöten, d.h. es folgt die Pleite der Staaten.

 

Plötzlich sind fast alle Banken systemrelevant.

 

Denn es geht darum, das Vertrauen in Staatsanleihen nicht zu gefährden. In der Praxis bedeutet dies, Zinsen für Staatsanleihen niedrig zu halten, weil sie „sichere Anlagen“ sein sollen. Steigen diese Zinsen unkontrolliert, ist eine Insolvenz absehbar. China hat die USA mehrfach öffentlich ermahnt, die Krise zu bewältigen, denn China ist einer der größten Gläubiger amerikanischer Staatsanleihen.

 

Befürworter kontrollierter Insolvenzen und „Haircuts“ wurden zum Schweigen gebracht. Die Politik sollte gezwungen werden mit Steuergeldern einzugreifen, was sie dann auch tat. Damit wurden nahezu alle Spekulanten mit „gerettet“ oder verstaatlicht, deren Anlagen tatsächlich wertlos (toxisch) waren.

 

Der Konflikt zwischen Wirtschaft und Politik zeigte sich sehr eindrucksvoll im Verhalten der Ratingagenturen, die Staatsanleihen Schritt für Schritt auf Ramschniveau herunterstuften um so massiven Druck auf die Länder auszuüben.

 

Heute,  sechs Jahre nach Ausbruch der Banken-Krise herrscht trügerische Ruhe.

Geht es den Schuldenstaaten heute wirklich gut? Nein! Waren die Schulden vor der Krise exorbitant so sind sie nun MEGA EXORBITANT. Nicht ein einziges Land hat einen Weg gefunden, seine Schulden zu verringern oder wenigstens Weichenstellung in diese Richtung zu treiben. Die Krise wurde durch Neuverschuldung aufgeschoben. Die kommende Krise wird verheerender sein als die letzte, sie wird die Weltwirtschaft in einen Abgrund reißen und Länder in den Staatsbankrott. Sie wird zu Krawallen,  neuen Kriegen und dem totalen Verlust privater Vermögen und Renten führen.

 

 

 

Die Billionen Bombe titelte der Spiegel schon 2009

 

 

Paradoxerweise erlebte Deutschland nach 2008 als seltene Ausnahme einen Boom der bis heute anhält und zu einem kontinuierlichen Wachstum sowie nahezu Vollbeschäftigung geführt hat. Aus Angst, ihre Ersparnisse zu verlieren, investierten viele ihr Geld in Immobilien und Konsumgüter.

 

Viele Gründe, warum die nächste schwere Finanzkrise garantiert kommt

 

  1.  Der Gesamtschuldenstand in der EU beträgt sagenhafte 11,4 Billionen Euro. Das entspricht dem Gesamtvermögen Deutschlands inklusive Grund und Boden Stand 2012. Quasi mit dem  Verkauf von Deutschland ließe sich diese Summe aufbringen (allerdings blieben dann noch die eignen Staatsschulden übrig)
  2.  Die Target-Kredite, das sind Verbindlichkeiten zwischen Zentralbanken, liegen für Deutschland bei sagenhaften 470 Milliarden. Sie sind hauptsächlich durch Spanien, Italien und Portugal verursacht, die zusammengenommen 500 Milliarden an Miesen in die Waagschale werfen.
  3.  Bankentitel konnten sich seit 2008 international nicht wirklich erholen. Trotz des aktuellen Aktienbooms an den Börsen stehen sie schlecht dar.
  4.  In der Regel haben Boom Phasen nach 5 Jahren ihren Zenit überschritten. Zwar interpoliert die Bundesregierung ihre Steuereinnahmen konsequent am aktuellen Trend. Alle Regierungen haben das getan, alle lagen falsch, zuletzt Kanzler Schröder, als er dem Volk einen Rückgang der Arbeitslosigkeit auf damals 3 Millionen versprach.
  5.  Die (noch belastbaren) EU Staaten haben über unverständliche „Finanzmechanismen“ indirekt die Haftung defizitärer (meistens Südländer) übernommen.
  6.  Schaut man sich die Statistiken an, kann man sagen, dass gerade fast die gesamte EU durch Deutschlands Wirtschaftsleistung gestützt wird. Das wird sich gegenüber der Bevölkerung nicht mehr lange so durchsetzen lassen.
  7. Eine oft erzählte Mähr ist die Trendwende der Euro-Sünder, nämlich, Italien, Portugal, Spanien und Griechenland. Deren reales Bruttoinlandsprodukt seit 2007 fast durchgängig gefallen. Lediglich der Trend hat sich abgeschwächt. Richtig ist, dass die Länder die Summe aller jährlichen Abstürze aufholen müssen um wieder auf dem Stand 2007 zu kommen.


Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Griechenland BIP Wachstum (c) STATISTA

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Target Salden (c) STATISTA

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Tag(s) : #Geld, #Gold, #Bankenkrise, #Euro, #Schulden, #Finanzen, #Crash

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