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Mit der Entdeckung der Kernspaltung begann das unrühmliche Kapitel von Kernwaffentests in der Atmosphäre. Vornehmlich in den 50er und 60er Jahren wurde hemmungslos die Umwelt weltweit verseucht. Erst durch zeitliche Unterbrechung nach 1958 und später durch das Atomteststopp-Abkommen von August 1963 wurde die weltweite Kontamination reduziert. Nur Frankreich und China traten dem Abkommen nicht bei und testeten munter weiter.

Es ist davon auszugehen, dass unmittelbar und mittelbar Millionen von Menschen an den Spätfolgen durch Krebserkrankungen gestorben sind. Offiziell spricht man von 3 Millionen Menschen weltweit. Wahrscheinlich ist aber, dass mehr Menschen daran starben, als im 2. Weltkrieg.

 

Oberirdische Kernwaffentests waren ein Verbrechen an der ganzen Menschheit, was eigentlich nie richtig im Bewußtsein der Menschen angekommen ist. Die Tests haben dazu beigetragen, dass Krebs die "Geißel der Menschheit" der Generationen geworden ist, die zwischen 1945 und 1975 geboren wurden und aufgewachsen sind.

 

In der Ausgabe:

 

mensch+umwelt spezial
18. Ausgabe – 2006


Strahlung

Ein Magazin des GSF – Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit
in der Helmholtz-Gemeinschaft

 

(im Internet frei verfügbar) ist zu lesen:

 

"Umweltradioaktivität


Der Gedanke, die Radioaktivität in der Umwelt zu überwachen, entstand
in der Zeit, als der Mensch durch den Fall-out der Kernwaffentests
die Umweltradioaktivität stark veränderte, also in den 50er- und
60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die Periode von 1945
bis 1958 war geprägt durch eine ständig steigende Zahl von Atomwaffentests
der Nuklearmächte


USA (ab 1945), UdSSR (ab 1949) und Großbritannien (ab 1952).

 

Der Fall-out dieser Versuche wurde als regional begrenztes Problem in
der Umgebung der Testgelände betrachtet. Das änderte sich erst 1952
mit der Zündung des ersten thermonuklearen Sprengsatzes und den
nachfolgenden Kernwaffentests. Bei der Zündung einer einzigen
Wasserstoffbombe im „Bravo-Test“ 1954 wurde eine Energiemenge
freigesetzt, die 14 Millionen Tonnen TNT entsprach. Der Fall-out erreichte
die Stratosphäre und wurde so zum globalen Problem.
In Deutschland wurden künstliche Radionuklide aus dem Atom-waffen-Fall-out erstmals im März
1953 nachgewiesen. Eine Arbeitsgruppe des Physikalischen Instituts
der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg fand in Niederschlagsproben
von der Messstelle Schauinsland, 1200 m über dem Meeresspiegel
gelegen, Spaltprodukte von einem oberirdischen Kernwaffentest, der
in Nevada/USA durchgeführt wurde. Ein wichtiger Meilenstein bei der
systematischen Überwachung der Umweltradioaktivität war die Berufung
einer Expertenkommission durch den damals zuständigen Minister
für Atomfragen im Jahr 1956. Dieser „Sonderausschuss Radioaktivität“
legte im Januar 1958 seinen ersten Bericht über die vorliegenden
Messergebnisse für die Radioaktivität in Luft, Wasser, Boden
und Lebensmitteln vor.
Nach einer Pause von zwei Jahren begann 1960 mit dem Eintritt
Frankreichs in den Kreis der Atomwaffenstaaten eine neue Serie von
Versuchen, die erst mit dem Atomteststopp-Abkommen vom August
1963 endete. Nach dieser Zeit wurden atmosphärische Tests nur noch
von Frankreich (bis 1974) und China (1964 bis 1980) durchgeführt, die
beide dem Abkommen nicht beigetreten  waren. Ab 1963 ging die radioaktive
Belastung der Umwelt mit Cäsium-137 und Strontium-90 und
damit auch der Gehalt dieser Radionuklide im menschlichen Körper
kontinuierlich zurück.
"

 

Atomtestgrafik.jpg

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag(s) : #Umwelt

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